Elefant stürzt aus der Schwebebahn: Heute vor 65 Jahren

Aus dem sichersten Verkehrsmittel der Welt – der Wuppertaler Schwebebahn – ist am 21. Juli 1950 ein kleiner Elefant in die Wupper gestürzt. So wird es jedenfalls erzählt. Und da niemand ein Foto davon gemacht hat, fehlt in der heutigen Zeit, in der alles in Bildern dokumentiert wird, der ultimative Nachweis dafür, dass geschehen ist, wovon erzählt wird. Um den Wahrheitsgehalt dieser ungewöhnlichen Geschichte zu überprüfen, sprach Andreas Boller von der Westdeutschen Zeitung vor zehn Jahren exklusiv mit Harry Althoff, der als Zwölfjähriger dabei war, als das Elefantenmädchen „Tuffi“ mit Leuten vom Zirkus Althoff eine Werbefahrt in der weltberühmten Schwebebahn unternahm.

Tuffi1

Bildkomposition: Hardy Holte

„Ich sage Ihnen, die Journalisten waren Schuld“, erinnerte sich der damals 67-jährige Ruheständler, „die wollten in der Schwebebahn alle das beste Foto schießen.“ Durch die vielen Reporter, die noch eingestiegen waren, sei es ziemlich eng im Wagen geworden. In diesem Gedränge wollte sich der irritierte Dickhäuter umdrehen, wahrscheinlich, so Harry Althoff, um zu schauen, was da vor sich ging. Das Fahren mit der Bahn an sich hatte Tuffi nichts ausgemacht. Sie war bereits mit der Straßenbahn gefahren und kannte das Gerumpel. Entscheidend war, was hinter ihr passierte. Mit einem Mal kam Panik unter den Fahrgästen auf, und ein Sitz ging zu Bruch. Diese Enge, so der Zirkusveteran, sei für Tuffi zu viel gewesen, sie wollte nur noch raus. „Sie hatte als kleiner Elefant bei ihrem Transport aus Asien in einer Kiste gesteckt und wusste, dass sie dem Licht folgen muss, um herauszukommen“, schilderte Kronzeuge Harry Althoff die missliche Lage seines Dickhäuters. Und dann sei Tuffi gesprungen, durchs Fenster ins Freie, etwa acht Meter in die Tiefe. Die Geschichte ist also wahr. Wahr ist auch, dass sich das vierjährige Elefantenmädchen sogleich aus der damals einen halben Meter hohen Wupper erhob und durch das Wasser lief. Sie hatte den Sturz ohne Verletzung überstanden. Und traumatisiert schien sie auch nicht gewesen zu sein; denn auch später ist sie bereitwillig mit Althoff Straßenbahn gefahren. Dem jungen Harry Althoff aber war der Schreck in die Glieder gefahren, so dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie er selbst seinerzeit aus der Schwebebahn gekommen war.


Boller, A. (2005). Tuffi wollte nur noch raus. Westdeutsche Zeitung vom 21. Juli.

Wrestling with time (with the help of horses)

For the nations that made use of the horse as a fast means of transportation, time and space took on a new meaning. Speed determined the time that one needed to traverse a certain distance, and distances themselves were calculated differently than in the past. Things that used to seem far away were now closer, and what was once a day's march became the ride of a few hours. The predatory Huns had the advantage of speed on their side. Their sudden coming and going left their opponents no time to defend themselves. A new way of reckoning time was established. Plans and strategies followed a new beat – the tempo of the horse. These might have been the years when riders realized that, minute for minute, one could achieve more on horseback than on foot - the siren call of efficiency!

_DSC7707_2

Photo by Hardy Holte

Weiterlesen

Breaking out of slow motion

Once upon a time our ancestors climbed down out of the trees and ventured into the dry savanna. They might have a good view of the area standing on two legs, but they were at a hopeless disadvantage when it came to speed, agility and power. The biped's bare hands were no match for giant fangs and razor-sharp claws, or for the superior strength and the killer instinct of the natives. And yet it was possible to find ways to overcome slowness and lack of power.

Weiterlesen