Demenz und Autofahren

Demenz bezeichnet eine irreversible Störung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die sich in der Speicherung und Verarbeitung von Informationen niederschlägt. Mit zunehmender Dauer einer Demenz verschlechtern sich kognitive Leistungen massiv, treten deutliche Veränderungen im Gefühlsleben, im Sozialverhalten und im Antrieb einer Person ein. Etwa 50–60 % der Demenzen lassen sich dem Alzheimer Typ zuordnen, 20 % sind vaskulär (gefäßbedingt), etwa 10 % setzen sich aus einer Kombination beider Formen zusammen und ein Rest kommt in Verbindungen mit anderen Krankheiten vor (z. B. Morbus Parkinson)[17].

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Bild: copyright Hardy Holte

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Der Zappelphilipp fällt nicht nur vom Stuhl

Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit Hyperaktivität bei Kindern und Jugendlichen

»Und die Mutter blicket stumm auf dem ganzen Tisch herum

Was dann in der Kindergeschichte des Nervenarztes Heinrich Hoffmann aus dem Jahr 1845 passierte, weiß hierzulande wohl jedes Kind. Philipp schaukelte auf seinem Stuhl so heftig, dass er nach hinten überkippte. Reflexartig griff er nach der Tischdecke und riss diese beim Fallen mitsamt dem Essen, den Tellern und dem Besteck zu Boden.

Philipp, ein Ausbund an motorischer Unruhe, ist ein Sinnbild für ein Syndrom, das nach den Ergebnissen der KiGGS Studie des Robert-Koch-Instituts bei insgesamt 5 % aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren auftritt und als Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit Hyperaktivität - kurz ADHS - bezeichnet wird. Bei Jungen trit dieses Syndrom wesentlich häufiger auf als bei Mädchen (8 % vs. 1,7 %) und in sozial schwächeren Familien doppelt so häufig wie in den sozial stärkeren. Gegenüber den Ergebnissen einer Basis-Erhebung zwischen 2003 und 2006 haben sich in der aktuellen Studie keine statistisch bedeutsamen Veränderungen ergeben [1].

Kinder mit ADHS-Symptomen zappeln häufig mit Händen und Füßen oder winden sich in ihrem Sitz, heißt es u. a. im diagnostischen Manual DSM-IV für psychische Störungen. Aber mehr noch: ADHS-Kinder sind häufig unaufmerksam, lassen sich leicht ablenken, reagieren häufig impulsiv, ignorieren Regeln, und man hat den Eindruck, sie laufen ständig auf Hochtouren. Sie neigen zu Wutausbrüchen, sie sind oft vergesslich, unkonzentriert und gierig nach Sinnesreizen. All diese Verhaltensauffälligkeiten sind extrem und chronisch, und sie werden mit den drei Hauptsymptomen Hyperaktivität, Impulsivität und Aufmerksamkeitsstörung beschrieben [2].

6028664849Der Struwwelpeter, Loewes-Verlag

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