Demenz und Autofahren

Demenz bezeichnet eine irreversible Störung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die sich in der Speicherung und Verarbeitung von Informationen niederschlägt. Mit zunehmender Dauer einer Demenz verschlechtern sich kognitive Leistungen massiv, treten deutliche Veränderungen im Gefühlsleben, im Sozialverhalten und im Antrieb einer Person ein. Etwa 50–60 % der Demenzen lassen sich dem Alzheimer Typ zuordnen, 20 % sind vaskulär (gefäßbedingt), etwa 10 % setzen sich aus einer Kombination beider Formen zusammen und ein Rest kommt in Verbindungen mit anderen Krankheiten vor (z. B. Morbus Parkinson)[17].

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Weltweit stirbt alle vier Minuten ein Kind im Straßenverkehr

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt veröffentlicht, sterben jährlich etwa 186.300 Kinder unter 18 Jahren im Straßenverkehr. Die Gefahr, tödlich im Straßenverkehr zu verunglücken, ist in den Entwicklungsländern dreimal so hoch wie in den hoch entwickelten Ländern. Sie ist für Jungen doppelt so hoch wie für Mädchen, und sie ist am höchsten für Fußgänger (38 %) und für Kinder, die im Auto mitfahren (36 %).

Traffic danger

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Im Rahmen der dritten UN Verkehrssicherheitswoche vom 4.–10. Mai 2015 werden zehn Strategien aufgelistet, mit deren Hilfe die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr verbessert werden kann [1].

1. „Geschwindigkeitskontrollen auf allen Straßen und Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bei hohem Fußgängeranteil, 2. weniger Alkohol am Steuer zum Schutz der Kinder, 3. Helmnutzung für Radfahrer und Motorradfahrer als Schutz vor schweren Kopfverletzungen, 4. Anschnallen der Kinder unter Verwendung altersgerechter Baby- und Kindersitze, Sitzerhöhungen und Gurte, 5. bessere Sichtbarkeit durch Reflexstreifen, Stirnlampen für Rad- und Motorradfahrer, Schülerlotsen an Überwegen und ausreichende Straßenbeleuchtung, 6. Verlangsamung des Verkehrs, räumliche Trennung verschiedener Verkehrsarten und Schaffung autofreier Zonen, 7. Sicherheit für Passagiere und Fußgänger durch besseres Fahrzeugdesign, 8. Risikominderung durch gestaffelte Fahrerlaubnis für Anfänger, 9. fachgerechte Versorgung verletzter Kinder durch pädiatrisch geschultes Personal und geeignete Ausrüstung, 10. außerdem Beaufsichtigung der Kinder in Straßennähe.“ (zitiert von der Website der Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa, [2])

Als weitere, wichtige Strategie wäre eine gezielte Sicherheitskommunikation [3] zu ergänzen, die insbesondere auf Eltern und Erzieher ausgerichtet ist. Viele Eltern müssen von der Notwendigkeit bestimmter Maßnahmen und Verhaltensweisen überzeugt werden. Vielfach ist für Eltern auch die korrekte Nutzung von Rückhaltesystemen ein Thema, über das geschrieben oder gesprochen werden sollte. Sicherheitskommunikation ist eine wichtige flankierende Aktivität, um die Akzeptanz von Maßnahmen zu erhöhen, die bereits eingeführt wurden oder deren Einführung beabsichtigt ist.

Wie die neuen Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigen, wird in Deutschland immer häufiger der Sicherheitsgurt angelegt; Fahrradhelme sowie Rückhaltesysteme werden immer mehr benutzt [4].


[1]  siehe WHO-Veröffentlichung [2]  siehe auch WHO-Veröffentlichung auf folgeder Website [3] Neumann-Opitz, N. (2014). Zielgruppe Kinder. In C. Klimmt, M. Maurer, H. Holte & E. Baumann (Hrsg.), Verkehrssicherheitskommunikation: Beiträge der empirischen Forschung zur strategischen Unfallprävention (S. 11-33). Berlin: Springer Verlag. [4] siehe BASt-Veröffentlichung:

Wie Schimpansen eine Straße überqueren

Straßen sind in der Welt der Schimpansen nicht vorgesehen und doch gibt es sie, wie zum Beispiel im westafrikanischen Guinea oder im Kibale-Natioanlpark im Norden Ugandas. Dort kreuzen Fahrbahnen den Weg der Primaten, und deshalb müssen sie diese überqueren. Wie sie das an diesen zwei Orten anstellen, wurde von Wissenschaftlern untersucht. 

Wer schon einmal mit einem Auto durch den Krügerpark in Südafrika gefahren ist, der weiß, wie höllisch man darauf Acht geben muss, ob nicht plötzlich eine Antilope oder ein Warzenschwein aus dem Dickicht geschossen kommt. Schimpansen im Kibale Nationalpark verhalten sich beim Überqueren einer Asphalt-Straße ganz anders. Sie gehen mit großer Vorsicht vor, wie eine neue Studie zeigt [1]. Insgesamt 92 Prozent von insgesamt 122 überquerenden Schimpansen schauten zuvor nach links, rechts oder in beiden Richtungen. Diese Straße wird viel befahren, pro Stunde kommen dort etwa 89 Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit bis zu 100 km/h vorbei. Wie die Studie außerdem zeigt, ging das Alpha-Männchen beim Überqueren meistens voran (83 %). Im Vergleich dazu klettert das Alpha-Männchen lediglich in 51 Prozent der Fälle als erster auf einen Baum. Wie die Biologin Marie Cibot vom Muséum national d’histoire naturelle in Paris berichtete, hatten es 57 Prozent der Überquerenden eilig auf die andere Seite zu gelangen. Scheinbar wissen sie, an dieser Stelle könnte etwas Großes, Gefährliches mit hoher Geschwindigkeit vorbeirasen.

Dieses Video wurde von New Scientist bei Youtube hochgeladen. Im New Scientist wurde zu dieser Geschichte ebenfalls ein Beitrag veröffentlicht: siehe hier.

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Schlaglichter auf das Verhalten im Straßenverkehr

Warum hängen die Menschen so an ihrem Auto? Sind Ältere ein Sicherheitsproblem im Straßenverkehr? Warum sind viele junge Fahrer besonders unfallgefährdet? Können Frauen besser Auto fahren als Männer?

Diese und viele andere Fragen zum Thema Autofahren möchte ich in diesem Blog beantworten. Aber auch Radfahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer werden berücksichtigt. Die meisten Beiträge sind komplette Überarbeitungen von Kapiteln aus meinen beiden Büchern "Rasende Liebe. Warum wir aufs Auto so abfahren" und "Der automobile Mensch. Schlaglicher auf das Verhalten im Straßenverkehr". Beide Bücher sind inzwischen vergriffen. Lediglich als e-book sind sie zu beziehen. Aber auch ganz neue Texte werden Eingang in diesen Blog finden.

Zu den Beiträgen dieses Blogs zählen Essays, Übersichtsartikel, Schlaglichter auf einzelne Aspekte der Mobilität und Verkehrssicherheit, Steckbriefe der Verkehrssicherheit (fact sheets zu verschiedenen Themen), Rückblicke, Zeittafeln der Mobilität sowie Mobilitätsaspekte aus der Tierwelt.

Überarbeitungen und Neufassungen liegen bislang nicht als Printfassung vor.

Viele Spaß beim Lesen.

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Bild: Hardy Holte