Erlebniswelt Straßenverkehr

Emotionen im Straßenverkehr spielen eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen unser Denken, unsere Aufmerksamkeit, unsere Entscheidungen und unseren Fahrstil. Sie bestimmen, ob wir Risiken eingehen oder auf Sicherheit bedacht fahren. Sie bestimmen, wie wir uns anderen gegenüber verhalten, ob wir aggressiv sind, weil wir uns ärgern, oder ob wir rücksichtsvoll und kooperativ sind, weil wir freundlich und zufrieden sind. Sie geben uns oft vor, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit wir uns bewegen wollen. Und sie können jede Vernunft dominieren und Unvernünftiges Geschehen lassen.

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Das Herz hat seine Gründe, welche die Vernunft nicht kennt“ (Blaise Pascal, 1623-1662)

Für das, was Menschen fühlen, gibt es unterschiedliche Bezeichnungen – Gefühle, Emotionen, Affekte, Stimmungen oder Befindlichkeiten. In der Wissenschaft besteht jedoch keine Einigkeit in der Definition und Anwendung dieser verschiedenen Begriffe. Und wer aufmerksam einen Übersichtsartikel zu diesem Themenbereich liest, der ist verunsichert und weiß am Ende nicht, ob er jemals noch einmal einen dieser Begriffe im Alltag benutzen sollte. Emotion, Gefühl, Affekt oder Stimmung – Was ist es denn nun, was ich gefühlt habe? Eine Arbeitsdefinition muss her! Das ist auch der Vorschlag von Experten, solange es keine eindeutige, allgemein akzeptierte Definition dieser Begriffe gibt [1]. In diesem Beitrag wird von Emotionen und Stimmungen die Rede sein.

Die eigene Arbeitsdefinition für diesen Beitrag lautet:

Eine Emotion steht für das, was Menschen fühlen, im Gegensatz zu dem, was sie denken. Im Unterschied zu einer Stimmung ist eine Emotion von kürzerer Dauer, stärker und auf ein spezifisches Ereignis bzw. ein spezifisches Objekt bezogen. Eine Emotion kann aktiv entstehen durch das Vorhandensein bestimmter Motive, Bedürfnisse, Erwartungen, Einstellungen oder bestimmter Persönlichkeitseigenschaften, wie z.B. Extraversion, Ängstlichkeit, Abenteuerlust oder Impulsivität; sie kann aber auch passiv aufkommen durch das Reagieren auf Ereignisse der Umwelt, wie zum Beispiel Angst in einer bedrohlichen Verkehrssituation. Emotionen entstehen in der Interaktion mit der Umwelt. Sie entstehen, wenn eine Situation wahrgenommen und bewertet wird. Ihre Intensität wird durch bestimmte Persönlichkeitseigenschaften beeinflusst.

Welche positiven Emotionen sind mit dem Autofahren verbunden?

Das Auto weckt ästhetische Gefühle. Es transportiert Lebensfreude, bringt den eigenen Lebensstil zum Ausdruck, verschafft das Erleben eines Gemeinschaftsgefühls. Das Auto beschert Kompetenzgefühle, lässt Gefühle von Macht, Stärke und Überlegenheit entstehen und stärkt das Selbstwertgefühl. Es beschert Sicherheitsgefühle, das Gefühl, geschützt zu sein, und es gewährt ein Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit. Mit dem Auto zu fahren, macht Vielen Spaß. Es macht das Erleben von intensiven Sinneseindrücken möglich, kann das Erlebnis eines starken Glücksgefühls („Flow“) verschaffen und bei Hochgeschwindigkeiten zu einem gefährlichen Adrenalin-Kick („Angstlust“) verhelfen.

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Welche negativen Emotionen sind mit dem Autofahren verbunden?

Zum Beispiel erlebter Stress, wenn die körperliche oder psychische Belastung zu groß ist, die Fahraufgabe zu schwierig wird oder Emotionen wie Angst, Unsicherheit oder Hilflosigkeit dominieren; Müdigkeit bei Schlafdefizit oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente; von Panik überfallen werden, wenn man unvermeidbar Schlimmes auf sich zukommen sieht, bei Angst vor Kontrollverlust oder bei extremem Stress; Ärger, Wut oder Frustrationen bei Stress, bei Nicht-Erreichen eines persönlichen Ziels, bei unerwünschten Störungen, Beeinträchtigungen, Hindernissen, Bedrohungen, bei Misserfolgen oder unerfüllten Wünschen; Langeweile empfinden bei Monotonie und Reizlosigkeit, körperliche Schmerzen empfinden bei Krankheit oder Verletzungen; Schuldgefühle bei Verursachung eines Unfalls; Erleben von Inkompetenz, wenn eine Fahraufgabe nicht gelingt, wenn eine kritische Situation nicht kontrolliert werden kann, oder Scham, wenn ein solches "Versagen" von Freunden beobachtet oder negativ kommentiert wird.

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Welche Emotionen und Stimmungen nimmt man ins Auto mit?

Viele Emotionen entstehen nicht erst im Auto, sondern bereits vor der Fahrt  im Alltag. Zu ihnen gehören Freude, Glücksgefühle, Liebeskummer, Traurigkeit, Depressionen, Enttäuschungen, Stress, Ärger, Ängste oder das Sicherheitsempfinden.

Welche Emotionen können bei Erleben eines Unfalls oder bei Konfrontation mit Bildern eines Unfalls ausgelöst werden?

Schock, Mitgefühl, Betroffenheit, Neugier, Traurigkeit, Angst oder Unsicherheit sind starke emotionale Reaktionen, die bei Konfrontationen mit einem Unfall - sei es real oder durch Bilder - entstehen können. In der Annahme, solche Emotionen tragen zur Sensibilisierung im Hinblick auf die Gefahren im Straßenverkehr bei - und damit auch zu einer Verhaltensänderung - werden diese gezielt in der Verkehrssicherheitskommunikation eingesetzt. Sogenannte "Furchtappelle" in einer Kampagne konfrontieren die Betrachter mit bedrohlichen Botschaften durch die Darstellung von Unfallereignissen mit ihren physischen, psychischen und sozialen Folgen. Das zentrale Ziel einer solchen Furchtappell-Kampagne ist es, ein Gefühl der Betroffenheit zu erzeugen und dadurch ein Überdenken bisheriger Einstellungen und Verhaltensweisen in Gang zu setzen. Furchtappelle versprechen insbesondere dann eine Verhaltensänderung in Richtung mehr Sicherheit zu bewirken, wenn das Verhalten nicht durch die Vernunft sondern primär durch Emotionen (z.B. Spaß am schnellen Fahren haben) gesteuert wird. Wie aus der einschlägigen Literatur hervorgeht, können Furchtappelle im Rahmen von Verkehrssicherheitskampagnen dann erfolgreich eingesetzt werden, wenn ergänzend zur bedrohlichen Botschaft geeignete Lösungswege zur Verringerung des Unfallrisikos angeboten werden, zum Beispiel durch „Runter vom Gas!“.

Bild: Plakatmotiv "Runter vom Gas!"; Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn

Belässt man es in einer Kampagne jedoch bei der Erzeugung von Furcht, dann besteht die Gefahr, dass sogenannte „dysfunktionale Copingstrategien“ aktiviert werden, was zur Folge haben kann, dass zum Selbstschutz eine Bedrohung abgewertet und die Kampagne völlig ignoriert wird oder dass Gegenargumente zur Kampagnenbotschaft herangezogen werden. Furchtappell-Kampagnen sind in der Regel sehr medienwirksam. Sie tragen damit wesentlich zu einer Thematisierung eines bestimmten Verkehrssicherheitsproblems in der Öffentlichkeit bei („Agenda Setting“) und können somit auch zu einer Sensibilisierung im Hinblick auf dieses Problem anstoßen [2].

Was sind die Ursachen, für die Entstehung für Emotionen?

Die Ursachen für die Entstehung von Emotionen im Straßenverkehr liegen zum einen in der Person, zum anderen in der Verkehrssituation. Zu den personenbezogenen Ursachen zählen bestimmte Persönlichkeitseigenschaften wie Aggressivität, Abenteuerlust oder Impulsivität, die eine Person mit einer relativ stabilen Bereitschaft zu mehr oder weniger starken emotionalen Reaktionen ausstatten und die Einfluss auf die erwarteten Konsequenzen unterschiedlicher Verhaltensalternativen haben. Die Erwartung spielen eine entscheidende Rolle in der Bewertung einer konkreten Verkehrssituation und das diese Bewertung begleitende Sicherheitsempfinden. Dieses Empfinden wird nicht immer bewusst wahrgenommen, ist dennoch in einer bestimmten Ausprägung existent. Das Sicherheitsempfinden lässt sich mit dem Einatmen frischer Luft vergleichen. Ihrer Existenz wird man erst dann gewahr, wenn sich in der Luft etwas ändert, wenn es stinkt oder gut duftet.

Eine Reihe weiterer Personeneigenschaften wirken sich auf Erwartungen von Verkehrsteilnehmern aus. Dazu gehören das Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit, sich in die Lage und Situation eines anderen Menschen zu versetzen, die Fähigkeit, aufkeimenden Ärger oder gesteigerte Wut im Zaun zu halten, sowie das eigene Leistungsvermögen (z.B. die Steuerung der Aufmerksamkeit). Aber auch Vorurteile und ein falsches Interpretieren einer Verkehrssituation wirken sich auf die Bildung von verkehrssicherheitsrelevanten Erwartungen und Emotionen aus. So wird der Ärger eines Autofahrers größer sein, wenn das dichte Auffahren eines hinter ihm Fahrenden als absichtsvolle, aggressive Handlung gedeutet wird, als wenn diese Annährung beispielsweise durch ein hohes Verkehrsaufkommen als verkehrsbedingt interpretiert wird.

Zu den Situationseinflüssen zählen die Anonymität unter den Verkehrsteilnehmern, die fehlenden Möglichkeiten, verständlich und eindeutig zu kommunizieren und eine Verdichtung des Verkehrs mit der Folge zunehmender Begegnungssituationen zwischen Verkehrsteilnehmern, die zur Entstehung von Ärger und Stress beitragen können. Gleiches kann auch durch eine zunehmende Komplexität des Straßenverkehrs entstehen, dadurch dass sich die Anforderungen an die Verkehrsteilnehmer erhöhen. Aber auch die Tageszeit und das Wetter können sich auf die Gefühlslage auswirken, ebenso Musik und die Anwesenheit und Reaktionen von Mitfahrenden.

Foto: copyright Hardy Holte

 

Welche Auswirkungen haben Sie?

Emotionen beeinflussen unser Denken, unsere Ziele, unsere Aufmerksamkeit, unser Gedächtnis, unsere Entscheidungen, unsere Bewertungen (der Situation, anderer Verkehrsteilnehmer, der eigenen Fahrkompetenz) und unser Verhalten. So übt zum Beispiel das Sicherheitsempfinden eine wichtige Steuerfunktion des Fahrverhaltens aus. Wird eine Verkehrssituation als sicherer erlebt als sie tatsächlich ist (die subjektive Sicherheit ist größer als die objektive), kann es passieren, dass eine Person nicht mit angemessener Geschwindigkeit fährt, wodurch sich wiederum das Unfallrisiko erhöht. Unsicherheit und Ängste führen eher zu einer Verlangsamung der Fahrt, Ärger und Wut zu einem aggressiven Fahrstil und Euphorie und starke Glücksgefühle eher zu einer riskanteren, schnelleren Fahrweise.

Interessante Erkenntnisse über den Einfluss von Emotionen auf kognitive Prozesse kommen aus der Neurowissenschaft. Das Zentrum im Gehirn, in dem Emotionen entstehen, heißt limbisches System. Ein Teil dieses Systems ist die Amygdala (Man- delkern), die über Verbindungen zu anderen Gehirnarealen steuernd auf Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsprozesse einwirkt [3]. Das Zentrum, in dem Emotionen kontrolliert werden, ist der präfrontale Cortex. Erst wenn dieses Zentrum voll ausgebildet ist (etwa Anfang zwanzig) ist eine optimale Kommunikation mit dem limbischen System möglich und damit eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Kontrolle der Emotionen gegeben  [4].

Wie kann man sie Steuern? Wie können Emotionen beeinflusst werden im Rahmen von Verkehrssicherheitsmaßnahmen?

Emotionen können durch Selbst- und Fremdkontrolle gesteuert werden. Zur Verbesserung der der Selbstkontrolle gehört eine bessere Selbstbeherrschung, die Fähigkeit, Ärger und Stress zu vermeiden, die Fähigkeit, angemessen mit Emotionen (z.B. Ärger und Stress) umzugehen, Rücksicht nehmen und eine Sensibilisierung im Hinblick auf die für die Teilnahme am Straßenverkehr gefährlichen emotionalen Zustände. Zu diesen gehört auch das Sicherheitsempfinden, wenn es deutlich von der objektiven Gefährlichkeit einer Situation abweicht. Zu diesen gehören auch solche Emotionen, die im Zusammenhang mit Abenteuerlust oder Kicksuchen verbunden sind. Die Überwindung von Fahrangst ist eine Aufgabe, für die die Betroffenen sich psychologische Unterstützung holen sollten.

Fremdkontrolle wird erreicht über informelle und formelle soziale Kontrolle. Erstgenanntes bezieht sich auf die Einstelllungen und Verhaltensweisen anderer Personen, seien es Mitfahrende oder generell Personen aus dem Freundeskreis. Freunde können darauf einwirken, dass eine Person sich im Ausleben bestimmter Emotionen beherrscht. Sie können aber auch das Gegenteil bewirken und als Peer-Gruppe im Auto die Stimmung so anheizen, dass die aufkommenden Emotionen keiner effektiven eigenen Kontrolle mehr unterliegen. Formale soziale Kontrolle erfolgt über die Einführung von Gesetzen und Regeln sowie die Überwachung zu deren Einhaltung. Fremdkontrolle lässt sich ebenfalls durch Planung des Verkehrsgeschehens sowie Gestaltung der Verkehrsumwelt erreichen. Diese Maßnahmen setzen am Verhalten der Personen an.

Emotionen in der Theorie und Forschung

Der Zusammenhang zwischen Emotionen und das Verkehrsverhalten wurde bislang nur wenig erforscht [5]. Das betrifft insbesondere die Fragen, welche Emotionen wie oft im Straßenverkehr bei welcher Art von Verkehrsteilnahme auftreten und welchen Erklärungsbeitrag ihnen bei der Verursachung eines Verkehrsunfalls zugesprochen werden kann. Dass Emotionen wesentlich schwieriger zu erfassen sind als Verhaltensabsichten, berichtetes Verhalten oder Kognitionen (z.B. Erwartungen, Wahrscheinlichkeitseinschätzungen, Bewertungen), mag einer der Gründe sein, dass sie seltener Gegenstand der verkehrspsychologischen Forschung sind. Inwieweit Emotionen die eigentliche Ursache eines Verkehrsunfalls sind, das lässt sich kaum nachweisen und wird daher auch nicht in der amtlichen Unfallstatistik auftauchen.

Auch in der verkehrspsychologischen Theorienbildung spielen Emotionen eine eher untergeordnete Rolle. Ein theoretischer Ansatz, in dem Emotionen ein Kernkonzept zur Erklärung von Verhalten bilden, hat der Norwegische Psychologe Truls Vaa veröffentlicht [6]. Seiner Ansicht nach stellt eine Emotion bzw. ein emotionaler Zustand eine individuelle Zielgröße dar,  die ein  Autofahrer anstrebt zu erleben. Ein Ungleichgewicht zwischen dem tatsächlichen emotionalen Zustand und dem angestrebten emotionalen Zustand motiviert zu einem entsprechenden Verhalten (z.B. Fahren mit hoher Geschwindigkeit), so dass der angestrebte emotionale Zustand (z.B. Spaß erleben) erreicht werden kann.  

Zur Entstehung und Auswirkung von Emotionen auf das Verhalten bestehen in der Psychologie eine Reihe von theoretischen Ansätzen, die jedoch in der Spezialdisziplin "Verkehrspsychologie" kaum diskutiert, geschweige denn angewendet wurden. Solche Konzepte sind "Affekt-Heuristiken" (Slovic), "somatische Marker" (Damasio) oder "emotionale Schemata" (Izard). Ihnen gemein ist die Annahme, dass Emotionen durch Lernprozesse mit bestimmten Wahrnehmungen, Vorstellungen, Bildern oder Gedanken assoziiert sind. Auf diese Weise entstehen affektive Eindrücke von Gegenständen oder Situationen, die  Entscheidungen effizient steuern, ohne dabei die Vor- und Nachteile möglicher Handlungsalternativen aufwendiges abwägen zu müssen [7].

Aus Sicht der Einstellungsforschung existieren nach Rosenberg und Hovland drei Komponenten, die den Bezug einer Person zu einem Objekt bzw. einer Situation kennzeichnen - die affektive, kognitive und behaviorale Komponente [8]. Die affektive Komponente bezeichnet den gefühlsmäßigen Bezug zu einem Objekt (z.B. "Ich liebe es, mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn zu fahren"), die kognitive Komponente den gedanklichen Bezug (z.B. "Man kann gleichzeitig schnell und vorsichtig fahren") und die behaviorale Komponente den Bezug zum eigenen Verhalten (z.B. "Ich fahre häufiger schneller als es erlaubt ist"). Diese drei Komponenten konnten für die "Einstellung zur Geschwindigkeit" nachgewiesen werden [9]. Insbesondere die affektive Komponente erwies sich als guter Prädiktor des berichteten Fahrverhaltens [7].

Resümee

Die Teilnahme am Verkehr ist immer mit einer Form des Erlebens verbunden, entweder durch eine kurze starke Emotion wie Ärger, Wut, Überraschung oder Freude oder durch eine lang anhaltende Stimmung, die möglicherweise bereits vor Fahrtantritt dominant war. Je nach Qualität, Intensität der Emotionen und je nach den situativen Gegebenheiten können Emotionen das Autofahren maßgeblich beeinflussen und sogar dazu führen, sich einer größeren Gefährdung auszusetzen. Ein besonders wichtiger emotionaler Zustand eines Verkehrsteilnehmers ist das Sicherheitsempfinden, das eine zentrale Steuerfunktion des Fahrverhaltens ausübt. Stimmt das Sicherheitsempfinden nicht mit der objektiven Gefährdung einer Situation überein, kann die Teilnahme am Verkehr gefährlich werden, wenn zum Beispiel zu schnell gefahren, ein zu kurzer Abstand eingehalten, eine Zeitlücke zu kurz gewählt oder die Blickabwendung vom Verkehrsgeschehen durch Bedienung eines Smartphones zu lang wird. 


Literatur

[1] Otto, J., Euler, H.A. & Mandl, H. (2000). Begriffsbestimmungen. In J. Otto, H. A. Euler und H. Mandl (Hrsg.), Handbuch Emotionspsychologie (S. 11-18). Weinheim: Beltz, PsychologieVerlagsUnion.

[2] Holte, H. & Pfafferott, I. (2015). Wirkungsmechanismen und Erfolgsfaktoren von Verkehrssicherheitskampagnen. In C. Klimmt, M. Maurer, H. Holte & E. Baumann (Hrsg.), Verkehrssicherheitskommunikation: Beiträge der empirischen Forschung zur strategischen Unfallprävention. Berlin: Springer Verlag.

[3]  Phelps, E.A. (2006). Emotion and cognition: Insights from studies of the human amygdala. Annual Review of Psychology, 57, 27-53.

[4]  Lenroot, R.K. & Giedd, J.N. (2006). Brain and development in children and adolescents: Insight from anatomical magnetical resonance imaging. Neuroscience & Biobehavioral Reviewes, 30 (6), 718-729.

[5]  Mesken, J., Hagenzieker, M.P., Rothengatter T. & De Waard, D. (2007). Frequency, deterninants, and consequences of drivers' emotions: An on-the-road-study using self-reports, (observed) behaviour, and physiology. Transport Research Part F, 10, 458-475.

[6]  Vaa, T. (2007). Modelling driver behaviour on basis of emotions and feelings: Intelligent transport systems and behavioural adaptations. In P.C. Cacciabue (Ed.), Modelling driver behaviour in automotive environments (pp. 208-232). London: Springer.

[7] siehe hierzu in Holte, H. (2012). Einflussfaktoren auf das Fahrverhalten und das Unfallrisiko junger Fahrerinnen und Fahrer. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit, Heft M 229, Bremerhaven, Bergisch Gladbach: Wirtschaftsverlag NW.

[8] Rosenberg, M.J. &  Hovland, C.I. (1960). Cognitive, affective, and behavioral components of attitudes. In C.I. Hovland & M.J. Rosenberg (Eds.), Attitude organization and change: An analysis of consistency among attitude components (pp. 1-14). New Haven, C.T.: Yale University Press.

[9]  Rudinger, G. & Holte, H. (1998). Einstellung zur Geschwindigkeit. In: K.C. Klauer & H. Westmeyer (Hrsg.), Psychologische Methoden und soziale Prozesse (S. 474.491). Köln: Pabst.