Immer häufiger nutzen Ältere ein Smartphone, das Internet und soziale Netzwerke im Internet

Immer mehr ältere Menschen besitzen häufiger ein Smartphone, surfen häufiger im Internet und sind häufiger Mitglied in einem sozialen Netzwerk im Internet. Diese Schlussfolgerung ergab ein Vergleich zweier repräsentativer Befragungen der Bundesanstalt für Straßenwesen, durchgeführt in den Jahren 2016 und 2019.

Bild: Hardy Holte

In 2016 besaßen 52,9 % der befragten Personen ab 55 Jahren ein Handy und 31,2 % ein Smartphone. In 2019 besaßen nur noch 31 % ein Handy, jedoch mit einem Anteil von 62,4 % deutlich mehr Ältere ein Smartphone. Demnach hat sich der Smartphonebesitz in der Gruppe der ab 55-Jährigen in drei Jahren verdoppelt. Der größte Anteil an Smartphonebesitzern im Jahr 2019 findet sich in der Gruppe der 55-64-Jährigen mit 82,6 %, gefolgt von den 65-74-Jährigen mit einem Anteil von 67,1 % und von den ab 75-Jährigen mit einem Anteil von 32, 8 %. In 2016 lag dieser Anteil bei den ab 75-Jährigen noch bei 8,3 %, hat sich demnach annähernd vervierfacht.

Die Nutzung des Internets ist seit 2016 bei den ab 55-Jährigen deutlich gestiegen. (Fast) täglich im Internet surften 2016 insgesamt 26,8 % der Befragten. In 2019 waren es 45,3 %. Die Jüngeren unter den Älteren (55-64 Jahre) surften am häufigsten (fast) täglich im Internet: In 2016 waren es 44,6 %, in 2019 mit einem Anteil von 65,2 % wesentlich mehr. Bei den ab 75-Jährigen stieg der Anteil der (fast)täglich-Nutzer von 8,8 % in 2016 auf 16,6 % in 2019 und hat sich damit fast verdoppelt. Männer nutzen häufiger (fast) täglich das Internet als Frauen: In 2016 waren es 31,7 % bei den Männern und 22, 6 % bei den Frauen, in 2019 waren es 53 % bei den Männern und 38,9 % bei den Frauen. Es zeigt sich ein deutlich höherer Zuwachs an Internetnutzung bei Männern als bei Frauen.

29,7 % der Befragten waren in 2019 Mitglied bei einem sozialen Netzwerk im Internet, 2016 waren es 22,5 %. Wie bereits 2016 waren in 2019 mehr Frauen mindestens in einem sozialen Netzwerk als Männer. Allerdings ist dieser Unterschied – anders als in 2016 – nicht mehr statistisch bedeutsam. Der Anteil der Männer, die Mitglied in mindestens einem sozialen Netzwerk sind, hat sich zwischen 2016 und 2019 stärker erhöht (von 26,9 % auf 34,9 %) als der entsprechende Anteil der Frauen (von 33,5 % auf 37,9 %). Wie in 2016 so unterschieden sich auch in 2019 die Altersgruppen deutlich im Hinblick auf eine Mitgliedschaft in mindestens einem sozialen Netzwerk voneinander: 46,7 % bei den 55- bis 64-Jährigen, 32,7 % bei den 65- bis 74-Jährigen und 15,9 % bei den ab 75-Jährigen. Er ergab sich von 2016 auf 2019 eine Zunahme um 10,1 % bei den 55- bis 64-Jährigen, eine Zunahme um 11 % bei den 65- bis 74-Jährigen und ein Rückgang um 3,6 % bei den ab 75-Jährigen.

Insgesamt zeigen beide Studien, dass sich die kommunikative Erreichbarkeit älterer Menschen über Smartphone und Internet innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums deutlich erhöht hat. Eine Fortsetzung dieses Trends ist im Zuge der demografischen Entwicklung auch in den kommenden Jahren zu erwarten.


Literatur

[1] Holte, H. (2021). Ältere Fußgänger - Voraussetzungen einer problemfreien und sicheren Verkehrsteilnahme aus psychologischer Sicht. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft M 314. Bremen: Fachverlag NW in der Carl Schünemann Verlag GmbH.

Weshalb ältere Menschen häufiger zu Fuß unterwegs sind

Es gibt gute Gründe, warum ältere Menschen häufiger zu Fuß unterwegs sind. Einer der wichtigsten ist der Spaß am Zufußgehen. Wer viel zu Fuß unterwegs ist, der hat auch große Freude daran, sich auf Schusters Rappen zu bewegen. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen, noch nicht veröffentlichten Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen über ältere Fußgänger und Fußgängerinnen. Datengrundlage war eine Repräsentativbefragung von insgesamt 2.099 Personen im Alter ab 55 Jahren [1].

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Ältere Fußgänger und Fußgängerinnen: So wie sie leben, so gehen sie

Für ältere Autofahrer und -fahrerinnen in Deutschland konnten in den Jahren 2000 und 2018 Zusammenhänge zwischen dem Lebensstil, dem Mobilitätsverhalten sowie der Unfallgefährdung nachgewiesen werden. In einer neuen, noch nicht veröffentlichten Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurden diese Zusammenhänge für Fußgänger und Fußgängerinnen untersucht. Danach unterscheiden sich die Lebensstilgruppen nicht im Ausmaß der Unfallgefährdung, wohl aber in ihren Erwartungen, Einstellungen und Gewohnheiten, die mit dem Zufußgehen verbunden sind.

Wie in den vorangegangenen Studien der BASt wurde der Lebensstil von Seniorinnen und Senioren über die bevorzugten Freizeitaktivitäten, die Filmvorlieben, die Wohnungseinrichtung sowie die persönlichen Werthaltungen definiert. Datengrundlage war eine Repräsentativbefragung von insgesamt 2.099 Personen im Alter ab 55 Jahren [1]. Insgesamt wurden sechs Lebensstilgruppen ermittelt - der Anregungen suchende Typ (13,4 %), der ablehnende Typ (21,9 %), der sozial engagierte Typ (13,4 %), der kritische Typ (16,6 %), der häusliche Typ 1 (16,2 %) und der häusliche Typ 2 (18,5 %). Die Charakterisierungen dieser Lebensstilgruppen erfolgten bereits in einem Blog-Beitrag „Ältere Autofahrer: So wie sie leben, so fahren sie“ und können durch den entsprechenden Link im nachfolgenden Text aufgerufen werden.

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Unfälle per 1 Milliarde Kilometer

Die Entfernungen, die Autofahrer in einem Jahr zurücklegen, unterscheiden sich zum Teil erheblich. Diese Tatsache wird berücksichtigt, wenn Experten das Unfallrisiko verschiedener Altersgruppen vergleichen und hierzu die Unfälle dieser Gruppen in Bezug zur Anzahl der in einem Jahr zurückgelegten Kilometer (Jahresfahrleistung) setzen. Daraus ergibt sich für Deutschland 2017 eine Kurve (Bild 1), aus der Folgendes abzulesen ist: Das auf die Fahrleistung bezogene Risiko, als Pkw-Fahrer bzw. -Fahrerin einen Unfall mit Personenschaden zu verursachen, ist bei den 18- bis 20-jährigen Autofahrern am höchsten. Das entsprechende Risiko für Personen ab 75 Jahre liegt zwischen dem der 21- bis 24-Jährigen und dem der 25- bis 29-Jährigen.

Bild1: Fahrleistungsbezogenes Verunglücktenrisiko verschiedener Altersgruppen (als Hauptverursacher bzw. verursacherin) [1];  Hintergrundfoto: copyright James Thew - stock.adobe.com.

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Ältere Autofahrer: So wie sie leben, so fahren sie

Ein Zusammenhang zwischen dem Lebensstil älterer Autofahrer und der Unfallgefährdung konnte Anfang 2000 erstmalig in Deutschland nachgewiesen werden. Die Erkenntnisse hierzu wurden in einer neuen Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen bestätigt und erweitert. Danach erhöht sich das Unfallrisiko von Seniorinnen und Senioren bei einem aktiven Lebensstil, der mit dem Wunsch nach Abwechslung verbunden ist. Das Auto hat für diese Personen eine große Bedeutung.

Der Lebensstil von Seniorinnen und Senioren wurde über die bevorzugten Freizeitaktivitäten, die Filmvorlieben, die Wohnungseinrichtung sowie die persönlichen Werthaltungen definiert. Datengrundlage war eine Repräsentativbefragung von insgesamt 2.066 Personen im Alter ab 55 Jahren [1]. Eine Clusteranalyse ergab insgesamt sechs Lebensstilgruppen - den Anregungen suchenden Typ (12,9 %), den antisozialen Typ (19,6 %), den sozial engagierten Typ (11,9 %), den kritischen Typ (14,6 %), den häuslichen Typ I (18,7 %) und den häuslichen Typ II (22,3 %). Die Gruppen lassen sich folgendermaßen beschreiben:

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Medienkonsum und mediale Kommunikation älterer Menschen

Wie oft schauen ältere Menschen Fernsehen? Wie oft verbringen sie Zeit vor dem Computer und surfen im Internet. Und wie häufig telefonieren sie mit dem Handy oder nutzen ein Smartphone? Diese und weitere Aspekte zur Mediennutzung älterer Menschen wurde im Rahmen einer neuen Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der Medienkonsum sehr stark vom Lebensstil dieser Altersgruppe abhängt.

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Steckbrief der Verkehrssicherheit: Senioren und Seniorinnen

65 Jahre und älter (Deutschland, 2017):
17,51 Millionen (21,22 % der Gesamtbevölkerung)
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Bild: Hardy Holte

Unfälle der ab 65-Jährigen in Deutschland 2017

(in Klammern der Vergleich mit 2014):

  • insgesamt: 994 Getötete (987), 12876 Schwerverletzte (12.197), 35.716 Leichtverletzte (34.427).
  • 994 Getötete: davon 24,65 % (25,2 %) als Fußgänger, 22,54 % (22,9 %) als Radfahrer oder Mitfahrer auf dem Rad, 28,87 % (29,3 %) als Pkw-Fahrer und 7,65 % (7,1 %) als Fahrer von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen und Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen.
  • 31,26 % (29,2 %) aller im Straßenverkehr Getöteten und 12,6 % (12,1 %) aller im Straßenverkehr Verunglückten; 25,95 % (23,8 %) aller als Pkw-Fahrer Getöteten und 10,43 % (9,6 %) aller verunglückten Pkw-Fahrer und -fahrerinnen; 54,22 % (51,7 %) aller als Fußgänger oder Radfahrer Getöteten.
  • 75 Jahre und älter: 660 (623) Getötete, 7.032 (6.345) Schwer-, 17.028 (14.825) Leichtverletzte. [1]
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Demenz und Autofahren

Demenz bezeichnet eine irreversible Störung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die sich in der Speicherung und Verarbeitung von Informationen niederschlägt. Mit zunehmender Dauer einer Demenz verschlechtern sich kognitive Leistungen massiv, treten deutliche Veränderungen im Gefühlsleben, im Sozialverhalten und im Antrieb einer Person ein. Etwa 50–60 % der Demenzen lassen sich dem Alzheimer Typ zuordnen, 20 % sind vaskulär (gefäßbedingt), etwa 10 % setzen sich aus einer Kombination beider Formen zusammen und ein Rest kommt in Verbindungen mit anderen Krankheiten vor (z. B. Morbus Parkinson)[17].

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Bild: copyright Hardy Holte

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Keine verpflichtenden Fitness-Checks für Senioren am Steuer

Künftig werden immer mehr ältere Menschen in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern das Bild des Straßenverkehrs prägen. Die damit verbundene wichtige Frage, wie die Sicherheit und die Mobilität für diese Zielgruppe gewährleistet und verbessert werden kann, war Gegenstand der zweitägigen interdisziplinären europäischen Konferenz „Ageing and Safe Mobility“ in der Bundesanstalt für Straßenwesen am 27. und 28. November 2014. Veranstaltet wurde die Konferenz federführend von FERSI (Forum of European Road Safety Research Institutes), einem Zusammenschluss europäischer Verkehrssicherheitsinstitute. Aktuelle nationale und internationale wissenschaftliche Erkenntnisse aus unterschiedlichen Disziplinen zur Verkehrssicherheit und Mobilität älterer Menschen wurden in der BASt vorgestellt und diskutiert. Insgesamt nahmen über 150 Experten aus 21 Ländern an der Konferenz teil, darunter auch Gäste aus den USA, Japan, Korea und Russland. Ziel der Konferenz war es, Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf europäischer Ebene abzuleiten.

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Die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich gegen eine allgemeine Verpflichtung zur regelmäßigen Überprüfung der Fahreignung älterer Menschen ausgesprochen. In den bislang durchgeführten, internationalen Studien konnte keine Verbesserung der Verkehrssicherheit älterer Menschen durch derartige Gesundheitschecks nachgewiesen werden.

Stattdessen werden individuelle, präventive Maßnahmen empfohlen: Beispielsweise können Hausärzte ihre Patienten im Vorfeld über mögliche krankheitsbedingte Leistungsbeeinträchtigungen informieren oder eine freiwillige Fahrprobe empfehlen, um mögliche Schwächen frühzeitig zu erkennen. Leicht verständliche Symbole auf Beipackzetteln von Medikamenten geben schnelle Auskunft darüber, welche negativen Einflüsse auf das Fahrverhalten zu erwarten sind. Ältere Menschen sind offen gegenüber neuen Technologien, die sie im Straßenverkehr unterstützen. Wichtig dabei ist, dass diese Technologien die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigen. Das Verkehrssystem als Ganzes sollte übersichtlich, wenig komplex und eindeutig gestaltet sein. Hiervon profitieren ältere wie junge Menschen gleichermaßen. Gezielte Kommunikation und Trainings, technische Entwicklungen sowie infrastrukturelle Verbesserungen schaffen die Voraussetzung für die sichere Mobilität älterer Menschen, sind ein Stützpfeiler für ein aktives Leben, und damit nicht zuletzt für den Erhalt der Gesundheit und der Lebensqualität älterer Menschen verantwortlich.

Die Empfehlungen sind hier veröffentlicht. 

Auto-mobil und sicher im Seniorenalter

Immer wieder werden Stimmen laut, die bezweifeln, dass körperliche und geistige Fitness bei älteren Autofahrern noch in ausreichendem Maße vorhanden seien. Vor allem nach einem folgenschweren Seniorenunfall, der in der Presse für Aufsehen gesorgt hat, wird erneut die Frage nach einer obligatorischen Eignungsprüfung für Personen ab einem bestimmten Alter aufgeworfen. Mögen skurrile und selbstverschuldete Senioren-Crashs die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen, das tatsächliche Unfallrisiko von Personen im Seniorenalter spiegeln sie sehr undifferenziert wider.

Ältere Menschen sind sehr viel seltener in einen Autounfall verwickelt als die übrigen Altersgruppen. Von den insgesamt 1.170 Personen, die 2013 in Deutschland als Fahrer bzw. Fahrerin mit dem Auto tödlich verunglückten, waren 24 % 65 Jahre und älter. Der Anteil der insgesamt am Steuer eines Pkw verunglückten Seniorinnen und Senioren (Getötete und Verletzte) beträgt dagegen nur etwas mehr als 9 %. Der Anteil dieser Altersgruppe an der gesamten deutschen Bevölkerung beträgt jedoch knapp 21 %. Im Vergleich dazu ist die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen mit knapp 8 % in der Bevölkerung vertreten, stellen jedoch etwa ein Drittel der mit dem Auto tödlich verunglückten und knapp 23 % der insgesamt verunglückten Pkw-Fahrerinnen und -fahrer [1].

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Bild: Hardy Holte

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